Der Multi Advisor Fund I GbR nahm seine Tätigkeit im Jahre 2005 auf. Initiator und Gründungsgesellschafter war die Seci GmbH Wertpapierhandelsbank mit Sitz in München. Ebenso war damals die Privatbank Reithinger GmbH & Co. KG Gründungsgesellschafter.Die Seci war auch in den Capital Advisor Fund II GbR -Nachfolgegesellschaft des Multi Advisors Fund I GbR- als Initiator involviert.
Der Multi Advisor Fund I GbR verfolge ein 4-Säulen Modellaus Immobilien, Private Equity, Wertpapier Investmentfonds und Alternative Investments. Als die alternativen Investments sind insbesondere Hedgefonds gemeint, welche bekanntermaßen zwar erhebliche Renditechancen aber auch enorme Risiken haben. Aus der Erfahrung heraus wurde die Beteiligung an der Gesellschaft häufig von Anlageberatern und Anlagevermittlern als absolut sichere Altersvorsorge empfohlen. Ob die Anlageform tatsächlich diesen Kriterium gerecht wird, ist mehr als fraglich.
Auf Seite 6 des Emissionsprospektes des Fonds heisst es:
„Das maximale Risiko dieser Beteiligung ist der Totalverlust des gezeichneten Kapitals sowie die persönliche Haftung des Anlegers mit seinem Privatvermögen für Verbindlichkeiten des Multi Advisor Fund I.“
„Im Falle einer Insolvenz wären sowohl die vom Anleger geleisteten Einzahlungen als auch seine nicht ausgeschütteten Gewinne verloren….Darüber hinaus kann der Insolvenzverwalter die Anleger …aufgrund ihrer grundsätzlichen persönlichen Haftung für die bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründeten Verbindlichkeiten in Anspruch nehmen.“
Die Anlage ist demnach alles andere als sicher für den Anleger, der vom Grundsatz her nicht risikobewusst investieren wollte.
Die Gründungsgesellschafter des Fonds brachen nach und nach weg.
Am 01.11.2006 wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Privatbank Reithinger wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eröffnet.
Im Januar 2010 wurde durch das Amtsgericht München das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Seci eröffnet. Am 01.07.2009 hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungenaufsicht (BAFin) das Insolvenzverfahren beantragt.
Die ehemaligen Gründungsgesellschafter sind damit beide in die Insolvenz gegangen. Der Fond selbst existiert noch und fing gegen Ende 2009 an, Anleger auf Nachzahlung von ausstehenden Rateneinlagen zu verklagen. Hiervon verspricht sich die Gesellschaft einen erheblichen Mittelzufluss. Die Rechtslage hinsichtlich dieser Klagen ist -entgegen des Aussagen der Fondsgeschäftsführung- alles andere als eindeutig und hängt stark vom Einzelfall ab. Es gibt hier diverse Gerichtsurteile, die die Klage des Fonds auf Nachzahlung der Raten durch den Anleger abgewiesen haben.
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